Auf dem gedämpft beleuchteten Krankenhausflur spielt sich eine bewegende Szene ab. Eine junge Frau, deren Gesichtszüge Traurigkeit und seelische Anspannung widerspiegeln, sitzt in einem Rollstuhl. Sie wird von einer Krankenschwester still begleitet, die sie behutsam durch die Schatten des Korridors schiebt.
Ein starrer, massiver Gipsverband umschließt das rechte Bein der jungen Frau. Ihr entblößtes linkes Knie schmiegt sich an den dicken Verband. Aber der Gips zeugt von der Härte des Schicksals, das sie unerwartet traf. Einerseits ist er ein Heilmittel für ihre gebrochenen Knochen, andererseits auch ein sichtbares Symbol ihrer plötzlich aufgezwungenen Schwäche.
Die Halskrause, die sie wegen einer Stauchung ihrer Wirbelsäule tragen muss, hält ihren Kopf stabil und verhindert, dass er sich traurig senkt. Sie zwingt den Blick nach vorne, in eine ungewisse Zukunft. Eine graue flauschige Decke auf ihrem Schoß und ihrer Brust spendet Wärme, ersetzt die fehlende Kleidung. Unter ihr verbirgt sich die Zerbrechlichkeit eines Körpers, der nach Genesung strebt.
Im Hintergrund bewegen sich Personen wie Schattenrisse gegen das fahle Licht. Ihre Gesichter sind unsichtbar, ihre Geschichten unbekannt. Doch in diesem Moment sind sie Teil der Szene, die sich vor ihren Augen abspielt. Sie sind betroffen vom Anblick der Frau, von ihrem Leid, von ihrer Behinderung durch die medizinischen Hilfsmittel und vom Schicksal, das sie getroffen haben muss. Die Beobachter sind aber auch Zeugen der Hoffnung und des stetigen Ringens um Gesundheit, das sich immer wieder im Krankenhaus abspielt.