www.gipsverband.de
Unterschenkel-Hartverband français  english

Indikationen
Knochenbrüche, Bandschäden (nach operativer Wiederherstellung) und Zerrungen im Bereich des Sprunggelenks und des Fußes. Der Verband erstreckt sich vom Zehenansatz bis etwa 3cm unterhalb des Kniegelenks. Tragedauer: 5-8 Wochen bei Frakturen.

Vorgehen
Für das Anlegen des Verbands ist es günstig, wenn der Patient auf dem Bauch liegt und der Unterschenkel nach oben steht (s. Abb.). Der Schlauchverband reicht bis über Knie und Zehen. Darauf kommen Watte- und zur Kompression Papierbinden. An der Achillessehne und an den Stellen, wo Knochen unmittelbar unter der Haut liegen, sollte sorgfältig gepolstert werden.

Bild aus: Stenger 'Verbandlehre' Bei Verwendung von Gips folgt eine erste zirkuläre Bindenschicht. Sie kann entfallen, wenn der Verband nicht belastet wird ("Liegegips").
Bild aus: Stenger 'Verbandlehre' Eine L-förmige Longuette, die von der Kniekehle bis zu den Zehen reicht, wird an der Rückseite des Unterschenkels und an der Fußsohle angelegt, um einem Gipsverband Stabilität zu verleihen. Sie kann auch die Zehen überragen, sodass sich eine Zehenplatte (s.u.) bildet. Bei einem Gehverband sollte die Sohle mit einer weiteren Longuette verstärkt werden.
Bild aus: Stenger 'Verbandlehre' Eine zirkuläre Bindenschicht folgt. Schließlich wird die Polsterung am Knie und an den Zehen zum Verband hin umgeschlagen und mit einer Binde fixiert. In den Verband kann mit einer letzten Binde ein Gehstollen integriert werden.

Wird Kunststoff verwendet, so benötigt man nach der ersten Zirkulärschicht nur eine Longuette für die Sohle. Darauf folgen noch zwei Zirkulärschichten.

Zehenplatte
Neben Zehenverletzungen muss bei Frakturen des Mittelfußes eine Zehenplatte modelliert werden. Bei Gehverbänden und auch bei den übrigen Beinverbänden, wenn Krücken benutzt werden dürfen, wird eine Platte zum Schutz der Zehen empfohlen.

Bild aus: Stenger 'Verbandlehre' Man nimmt an der Sohle eine längere Longuette. Sie überragt die Zehen und die überstehende Polsterschicht und stützt die Zehen nach unten ab.
Bild aus: Stenger 'Verbandlehre' Schlauchverband und Polsterung werden schließlich über die Platte zurückgeschlagen und mit einer Hartmaterialbinde gesichert.

Besonders mit Kunststoffbinden entsteht eine kompakte, stabile Zehenplatte, wenn man Polsterung und Binden zunächst über die Zehen wickelt, und anschließend die Zehen frei schneidet. Fotos.