Beide Beine sind gebrochen und ihr linkes Knie weist schwere Verletzungen auf. Ihre Unterschenkel sind mit dick verbundenen Gipsschienen immobilisiert, aus denen ihre Zehen herausschauen. Zudem ist am linken Knie eine schwarze restriktive Orthese angelegt. Der Anblick der jungen Frau, die sichtbar unter den Folgen des Unfalls leidet, hinterlässt bei den Anwesenden eine bedrückende Stimmung.
Seit ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus befand sie sich ununterbrochen in Untersuchungshaft. Die 28-jährige Frau wurde angeklagt, bei einem verzweifelten Selbstmordversuch ihr Auto auf der Interstate 5 bei Redding in Nord-Kalifornien absichtlich mit hoher Geschwindigkeit in den Gegenverkehr gelenkt zu haben. Drei Fahrzeuge konnten ihr noch ausweichen, bevor sie frontal mit dem Auto eines Medizinstudenten zusammenstieß. Der 29-Jährige erlag noch an der Unfallstelle seinen Verletzungen. Er hinterließ seine damals schwangere Frau und zwei kleine Kinder.
Das Gerichtsverfahren erstreckte sich über einen Zeitraum von elf Monaten und erreichte in der finalen, höchst emotionalen Verhandlung seinen Höhepunkt. Grace Elizabeth Ward konnte noch immer nicht gehen und war wieder an ihren Rollstuhl gefesselt. In einer bewegenden Erklärung bekannte sie sich schuldig, zeigte aufrichtige Reue für ihre Tat und wandte sich mit einer Entschuldigung an die Familie des Getöteten. Sie sagte: "Ich wünschte, ich könnte diesen Tag ungeschehen machen, aber ich kann nicht ändern, was passiert ist. Und das tut mir leid. Ich war an einem dunklen Ort in meinem Leben."
Als das Urteil verkündet wurde, brach die junge Frau in Tränen aus. Sie wurde wegen vorsätzlicher Tötung sowie dreifacher Körperverletzung für schuldig befunden und zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Diese kann frühestens nach 18 Jahren zur Bewährung ausgesetzt werden. Ihre Emotionen überwältigten sie, als sie Konsequenzen ihrer Handlungen endgültig realisierte. Währenddessen war der Gerichtssaal von einer tiefen Stille erfüllt.