Das Palais Ferstel in der Strauchgasse ist ein architektonisches Juwel in Wien, das 1859 erbaut wurde. In seiner Passage findet sich ein Bild, das sowohl die Geschichte als auch die Gegenwart einfängt.
Eine junge Frau, die an der Wand lehnt, scheint in Gedanken versunken zu sein. Sie entlastet ihr dick verbundenes Bein, ohne sich auf die Krücken zu stützen, die sie in den Händen hält. Ihr kurzer Rock lässt den Blick auf den eingegipsten Unterschenkel zu.
Ihre Verletzlichkeit steht im Kontrast zur zeitlosen Eleganz des Palais, das mit seinem venezianisch-florentinischen Stil die Besucher beeindruckt. Dieser Ort, der vom Architekten Heinrich von Ferstel geschaffen wurde, ist nicht nur ein Zeugnis der künstlerischen Vision der habsburgischen Kaiserzeit, sondern auch eine Bühne für die kleinen, persönlichen Geschichten des Lebens.
So wird das Palais Ferstel zu einem Ort, an dem sich Vergangenheit und Gegenwart treffen. Wo die Schönheit der Architektur und die Unvorhersehbarkeit des menschlichen Schicksals eine stille Harmonie bilden. Wo Anmut und Verletzlichkeit zu einem faszinierenden Bild verschmelzen.