Im Oktober 2009 wurde in Budapest zum ersten Mal die Miss Plastic Ungarn gewählt. Bei diesem Schönheitswettbewerb konnten ungarische Frauen ab 18 Jahren antreten, die sich bei einem plastischen Chirurgen mindestens einer Schönheitsoperation unterzogen hatten. Botox-Behandlungen oder Kollageninjektionen alleine reichten für die Twilnahme nicht aus.
Mit dem Wettbewerb wollten die Organisatoren die Vorzüge von Schönheitsoperationen vor Augen führen. Es gehe nicht um Mega-Brüste, Wulstlippen oder eine bis zum Zerreißen geliftete Haut, erklärte der Chirurg Tamas Rozsos. Ziel sei es, eine perfekte Harmonie von Körper und Seele zu erreichen. Es wurde auch kolportiert, dass diese Veranstaltung neben der Werbung für Schönheitsoperationen auch ein Protest von Frauen ist, die bei herkömmlichen Schönheitswettbewerben wegen der chirurgischen Eingriffe ausgeschlossen sind.
Fast alle 18 Anwärterinnen auf den Titel hatten einen Silikonbusen und neue Nasen. Eine von ihnen präsentierte chirurgisch veränderte Zehen. Am Ende siegte die 22-jährige Reka Urban, die sich erst in diesem Jahr ihre Brüste operieren ließ. Auf die Frage, ob sie weitere Eingriffe plane, antwortete sie jedoch mit einem klaren Nein. Als Preis bekam sie eine Wohnung in Budapest. Edina Kulcsár, die eine Nasenkorrektur hinter sich hat, wurde zweite und erhielt einen Neuwagen.
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Glück im Unglück hatte Alexandra Horváth. Sie qualifizierte sich durch eine Busenvergrößerung für den Wettbewerb und wurde dritte. Als Preis konnte die Blondine Schmuck im Wert von fast 10.000 Euro mit nach Hause nehmen. Jedoch bei den Vorbereitungen für den Wettbewerb war sie auf einer Treppe in Schuhen mit hohen Absätzen gestürzt und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Dort stellte man fest, dass Bänder am Sprunggelenk eingerissen sind. Der geschwollene Knöchel wurde mit einer Schiene versorgt. Die Ärzte wollten ihr nach dem Abschwellen einen Gipsverband anlegen, sie zögerte es jedoch bis nach der Veranstaltung hinaus. In der Zwischenzeit schonte sie den Fuß und bewegte sich nur in einem Rollstuhl fort. Alexandra bat die Jury dennoch am Wettbewerb teilzunehmen: "Ich denke, man kann meine Schönheit auch bewerten, wenn ich in einem Rollstuhl sitze". Im Finale ließ sich die 23-Jährige von einem Bodyguard auf die Bühne tragen, hüpfte auf einem Bein und präsentierte mit bandagierten Knöchel und wenig Kleidung ihren sonst makellosen Körper.
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