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Wie ein Sprung mein Leben veränderte  
Der Unfall
Vor zwei Jahren, es war ein sonniger Tag, als ein paar Kumpels und ich ein Lost Place entdecken wollten. Der Lost Place war ein verlassener Verwaltungscampus. Meine Kumpels und ich standen auf dem Dach, um ein paar Fotos zu schießen. Wir entschieden uns, von dort auf das Dach eines Nachbargebäudes zu springen. Der Abstand betrug maximal zweieinhalb Meter. Ich sprang als erster. Doch irgendwie stolperte ich und ich konnte mich nur noch gerade am Regenrohr halten, bevor ich abrutschte und in einen Schutthaufen fiel. Ich schrie auf und spürte Schmerzen durch meinen Körper rauschen. Als ich mich nach einer Minute halbwegs beruhigte und meine Kumpels um mich herum standen, realisierte ich erst was passiert war. Mein rechtes Bein pochte vor Schmerzen, mein linker Arm schmerzte und mein Hintern glühte. Die hellblaue Jeans war zerrissen und eins meiner Knie war aufgeschlagen. Ich versuchte meinen Arm zu bewegen, dies ging nur unter starken Schmerzen. Als ich meine Hose hochkrempelte bemerkte ich, dass mein Bein leicht geknickt und mein Fuß geschwollen war. Mit Hilfe meiner Freunde versuchte ich aufzustehen. Doch ich konnte nicht auftreten und das Bewegen tat sehr weh. Da wir nicht von der Polizei erwischt werden wollten, entschieden wir uns keinen Krankenwagen zu rufen. Stattdessen humpelte ich, mit den Armen gestützt auf meine Kumpels zum Auto. Wobei man fast sagen kann, dass meine Freunde mich geschleift haben, weil auch das Humpeln sehr stark wehtat. Wir fuhren danach ins Krankenhaus.

Die Diagnose
Im Krankenhaus angekommen starrten uns die Leute an. Als ich schließlich geröntgt und untersucht wurde, kam die Diagnose. Mein Bein ist so gut wie zertrümmert. Sprunggelenk nach Weber C gebrochen. Sowie Trümmerbruch des Unterschenkels und die Kniescheibe angebrochen. Und der Arm war stark verstaucht. Ich wurde direkt dort behalten und mir wurde ein Schwellgips verpasst. Als nach drei Tagen die Schwellung abgeklungen war, konnte ich endlich operiert werden. Beim Aufwachen war es die Hölle, da die Schmerzmittel die Wirkung aufgegeben hatten. Mein Bein war in einer Gipsschiene, die von den Zehen bis zur Hüfte reichte. Und mein Arm hatte immer noch die Schiene, die ich bereits vor der OP hatte. Ich wurde im Krankenhaus für zwei Wochen behalten, weil man auch noch ein paar neurologische Sachen abklären musste. Mein Arm war gerade verheilt, als ich entlassen wurde. Dazu wurde mir ein blauer Gips am Bein verpasst, der auch wieder bis zur Hüfte reichte.

Das Leben mit einem Bein in Gips
Da ich noch nie zuvor Krücken genutzt hatte, taten meine Hände sehr schnell beim Gehen weh. Doch dies legte sich mit der Zeit. Zum Glück schauten meine Eltern ab und an vorbei. Dennoch war es sehr anstrengend, das Leben zu bewältigen. So wurde das Trinken einer Tasse Kaffee schon zur Qual. Alltägliche Dinge wurden auf einmal unmöglich und man wunderte sich, was man alles nicht machen konnte, wenn das Bein im Gips war. Ich hatte auch sehr stark mit den Schmerzen zu kämpfen, weswegen ich für die ersten zwei Wochen nicht zur Uni ging.

Wenn das Pech einen verfolgt
Als ich einmal mit den Krücken die Treppe runter ging, rutschte ich mit ihnen von einer Stufe ab und stürzte. Da dies kein Einzelfall war, dachte ich mir nicht viel dabei. Doch die Schmerzen wurden größer, weswegen ich mich entschied, nochmal ins Krankenhaus zu gehen. Dort wurde der Gips abgenommen und mein Bein geröntgt. Leider waren die gerade angeheilten Knochenbrüche wieder gebrochen, aber zum Glück waren die Schrauben und Platten nicht verschoben. Doch dies führte zu einer verlängerten Zeit im Gips.

Die Abnahme und der weitere Leidensweg
Die restlichen Wochen trottelten dahin bis zur Gipsabnahme. Doch dies war noch nicht das Ende. Die Ärzte stellten eine schlechte Heilung fest und ich bekam einen Gips für weitere 3 Wochen. Danach bekam ich einen Orthesenmix. Ich musste ein Knieorthese und eine Aircastschiene tragen. Ich merkte, dass mein Bein sich stark verändert hatte. Es war taub geworden und abgemagert. Ich quälte mich also durch die Physiotherapie und erlangte Schritt für Schritt die Fähigkeiten zurück. Doch laufen konnte ich immer noch nicht und mein Bein machte immer noch Probleme. Der Arzt verschrieb mir schließlich eine Orthese die ich leider lebenslang tragen muss. Bis heute ist es mir nur gelungen zu joggen, dies auch nicht gerade sehr lang.