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Katharina www.gipsverband.de

Freitag, 21. November 2008

Ich habe jetzt den zweiten Gips in diesem Jahr. Wieder mein rechter Arm, wieder beim Sport, wieder eigene Blödheit. Im Februar bin ich vom Snowboard gekippt und jetzt bin ich im Schwimmbad ausgerutscht. Im Frühjahr hatte ich meinen Arm für sechs Wochen in Gips. Wenn es diesmal genauso lange dauert, bedeutet das Weihnachten mit Gips. Himmlische Aussichten!

Katharina

Samstag, 22. November 2008

Es gibt Sachen, da weißt Du sofort, dass das schief geht. Als ich im Februar das erste Mal auf einem Snowboard gestanden habe, habe ich mich total unsicher gefühlt, obwohl ich eigentlich ganz gut Ski fahren kann. Das erste Rumrutschen mit dem Snowboard ging zwar erstaunlich gut, aber als ich vor dem Lift zum Stehen kam, bin ich einfach nach hinten umgekippt. Ganz langsam. Ich wusste, dass das schief geht, aber ich konnte nichts machen! Ein Sch***-Gefühl! Genau so war es jetzt im Schwimmbad wieder. Ich war klatschnass und bin mit nassen Füßen auf den glatten Fliesen ein paar Schritte gerannt. Ich wusste, dass das schief gehen würde. In der Kurve bin ich dann ganz langsam weggerutscht. "Gipsarm" durchschoss es mich, während ich ganz langsam weiter nach unten gerutscht bin. Tja, so kam es tatsächlich und jetzt sitze ich hier mit meinem zweiten Gipsarm für dieses Jahr.

Sonntag, 23. November 2008

Mein Gips ist weiß, unschuldig weiß, wie Schnee. Dazu kann ich alle Farben anziehen. Mein erster Gips war knallgelb. Da hatte ich bald schon nicht genug farblich passende Klamotten zu. Der Gipsverband geht dies Mal bis zu meinem Oberarm. Das schränkt mich schon sehr ein! Da merke ich als Rechtshänderin erst mal, wie sehr ich die rechte Hand brauche! Beim ersten Mal ging der Gips nur über Handgelenk und Unterarm. Das fand ich schon ätzend. Aber jetzt sehe ich, dass das gar nicht sooo schlimm war.

Mittwoch, 26. November 2008

Heute hat sich mein Hausarzt die Röntgenbilder angesehen und mir die Knochenbrüche erklärt. Auf dem Bild sind die Frakturen nur ganz feine dunkle Linien. Dass so kleine Linien so gemein wehtun können! Die Speiche und die Elle sind in der Nähe des Handgelenkes gebrochen. Ob die Elle durch- oder angebrochen ist, sieht man nicht genau, sagt er. Kann mir auch egal sein. Jedenfalls ist die Fraktur der Elle der Grund dafür, dass mein Gips bis über den Ellbogen reichen muss. Die Fraktur der Speiche ist nur einen Zentimeter neben der Bruchstelle vom Frühjahr. Der Doc hat mir erklärt, dass der Knochen neben Bruchstellen verhärtet und dass die Zonen neben alten Bruchstellen gerne wieder brechen. Er sagt zu mir: "Wir können aus einem Unfallwagen eben keinen Neuwagen mehr machen." Ich bin restlos begeistert.

Sonntag, 30. November 2008

Ob mein rechter Arm richtig verheilt? Wenn ich eine falsche Bewegung mache, gehe ich unter die Decke! Ich war gestern Abend auf einer Party und musste mich beim Tanzen ganz schön zusammenreißen. Alleine zu tanzen ging gut, aber wehe wenn mir jemand zu nahe kam!

Montag, 1. Dezember 2008

Tippen am PC geht so. Normalerweise schreibe ich mit zehn Fingern, aber jetzt lege ich den eingegipsten rechten Arm so, dass ich mit dem kleine Finger die Shift-Taste und mit dem Daumen die Leertaste drücke. Alles andere mache ich mit den Fingern der linken Hand.

Dienstag, 2. Dezember 2008

Gestern Abend hatte ich richtig Heißhunger auf einen BigMac. Normalerweise mache ich ja einen großen Bogen um diese pappigen Kalorienberge. Aber gestern bin ich schwach geworden, habe meine Freundin angerufen und wir haben uns bei McDoof getroffen. Ich habe mir also meinen BigMac bestellt. Da sitze ich dann gierig vor der geöffneten Pappschachtel und der Burgerduft steigt mir in die Nase. Nur - wie soll ich das Riesenteil mit meinem Gipsarm verspeisen? Ich kann die rechte Hand doch gar nicht zum Mund führen! Der Versuch mit der linken Hand geriet zu einer Riesenkleckerei. Meine Freundin hat mir noch angeboten, mich zu füttern, aber ich war inzwischen so wütend, dass ich nichts mehr essen konnte!

Dienstag, 9. Dezember 2008

Ich habe inzwischen kapituliert. Ich komme alleine mit meinem Gipsarm einfach nicht zurecht. Ich bin, bis ich wieder hergestellt bin, bei meinen Eltern. Meine Mutter verwöhnt mich! Das fängt mit so einfachen Sachen an, wie Haare waschen.

Mein Vater hat mich mit dem Auto abgeholt, weil ich ja selber nicht fahren kann und auf die Bahn einfach keinen B*** hatte. War aber auch nicht ohne Tücken! Als wir meine Sachen hinten verstaut hatten, bin ich auf den Beifahrersitz gerutscht und wollte die Tür zu machen. Aber mit meiner rechten Hand lässt es der Gips nicht zu. Also habe ich mutig die linke Hand über meinen Körper und meinen Gipsarm nach rechts zur Tür geführt, aber dabei muss mein rechter Fuß irgendwie nach draußen geraten sein. Jedenfalls habe ich mir die Türe mit voller Wucht gegen den Fuß geknallt. Ich habe die Zähne zusammen gebissen, um nicht zu schreien, aber Papa kennt seine Tochter. Ich sei weiß wie die Wand gewesen, sagte er später. Mein Fuß ist riesig dick geworden! Ich habe im Auto die Schuhe ausgezogen und bin dann nicht mehr in den Schuh rein gekommen! Ich gehe ja gerne barfuss, aber Autobahntoiletten sind nun wirklich nicht der richtige Ort dafür. Also musste ich meinen Schuh so halberlei anziehen und habe ihn dabei zertreten. Schade drum!

Meine Mutter hat jedenfalls darauf bestanden, dass ich den Fuß untersuchen lasse. So, "same procedure": Krankenhaus, Aufnahme, warten, Papierkrieg, warten. Dann abtasten und "Oh wei, das müssen wir röntgen!" Also warten, inzwischen schon ganz zitterig, dann röntgen, langes banges Warten. Gebrochen ist zum Glück nichts, nur heftig geprellt. Ich habe Salbe und eine Binde bekommen und es sogar artig ein paar Tage benutzt. Inzwischen geht es schon wieder. Meinen Fuß zieren zwei riesige blaue Flecken, die jetzt grünlich-gelb werden. Zum Glück muss ich jetzt nicht viel laufen.

Montag, 15. Dezember 2008

Ich werde langsam ruhiger hier. Es war die richtige Entscheidung, zu meinen Eltern zu fahren und nicht alleine zu bleiben. Meine Mutter steckt mich mit ihren Weihnachtsvorbereitungen richtig an! Am Sonntag waren wir auf dem Weihnachtsmarkt. Traumhaft, sonnig, die Musik und der Duft überall! An meinen Gipsarm habe ich erst wieder gedacht, als meine Finger nach dem zweiten Glühwein wie wild gepocht haben und dick angeschwollen sind. Ist zum Glück über Nacht von selbst verschwunden. Heute haben wir Teig gemacht und morgen stechen wir Plätzchen aus. Ich freue mich, wie ein kleines Mädchen!

Dienstag, 16. Dezember 2008

Heute ist mein Unfall einen Monat her. Einen ganzen Monat meines kurzen Lebens steckt mein rechter Arm nun schon von oben bis unten in Gips und ich kann nichts machen. So viele Jahre habe ich mir nie etwas gebrochen, was ich auch angestellt habe. Ich habe mich immer wie eine Katze gefühlt, bin immer auf den Füßen gelandet. Und jetzt? Zwei Mal in einem Jahr! Klasse.

Mittwoch, 17. Dezember 2008

Mir reicht’s! Ich will hier raus, will wieder arbeiten und die fetten Weihnachtsfeiertagszuschläge kassieren, nachdem doch die Osterzuschläge schon meinem ersten Gipsarm zum Opfer gefallen sind. Ich war noch nie so lange krank geschrieben. Ich hätte nie gedacht, dass ich das so im Portmonee spüre. Ich habe einfach nicht mit einem Unfall gerechnet, schon gar nicht mit zweien hintereinander.

Sonntag, 21. Dezember 2008

Aus meinem Gipsarm strömt leicht süßlicher Verwesungsgeruch. Mir wird ganz schlecht. Ich habe inzwischen Übung darin, eine weiche Zahnbürste von oben und von unten zwischen Haut und Gips zu stecken, um meinen armen Arm damit zu waschen und einzucremen, so weit ich dran komme. Dann tropfe ich heute noch ein ganzes Pröbchen Armani Diamonds hinein. Schade um das tolle Parfum! Mit dem weichen, blumigen Duft hätte ich doch ganz andere Sachen anfangen können. Es ist höchste Zeit, dass dieser Gips verschwindet! Aber Weihnachten in Gips, das ist sicher. Ob ich ihn in diesem Leben noch mal los werde?

Mittwoch, 24. Dezember 2008

Heiligabend. Weihnachten. Das Fest der Liebe. Ich kann nicht sagen, dass ich meinen Gipsarm liebe, wirklich nicht. Aber an alle, die mir auf meine Message bei gipsverband.de geschrieben haben, denke ich heute gerne, denn die Mails helfen mir, wieder gesund zu werden. Dreimal werden wir noch wach, heißa, dann ist Gips-ab-Tag!

Freitag, 26. Dezember 2008

Wie oft war ich in den letzten Wochen im Krankenhaus? Untersuchungen, Besprechungen, Physiotherapie. Wenn alles gut geht, soll mein Gips morgen abgenommen werden. Bei meinem ersten Knochenbruch war's noch nicht gut. Da habe ich zwei Wochen Verlängerung bekommen, weil ich meinen gebrochenen Arm trotz Gips nicht genug geschont habe. Und morgen? Ich möchte mich verkriechen. Ich ertappe mich zum allerersten Mal bei dem Gedanken, den Gips behalten zu wollen. Mein Gipsarm ist irgendwie ein Teil von mir geworden!

Dienstag, 30. Dezember 2008

Weihnachten war er noch dran, mein Gips, jetzt ist er ab. Ich habe es so herbeigesehnt, dieses Biest los zu werden. Ehrlich gesagt wäre ich aber heute ganz froh, ihn noch zu haben, denn so ein Gipsverband beschützt schon. Irgendwie ist so ein Gips doch etwas ganz Spezielles. Mein Arm sieht zum Weglaufen aus! Ganz dünn ist er geworden, die Haut ist total schrumpelig, blass und schuppig, obwohl ich schmiere wie eine Bescheuerte. Vor allem aber kann ich meinen Arm im Ellenbogen fast nicht beugen! Ich habe Angst, dass da irgendwas schief gegangen ist. Physiotherapie bekomme ich erst nächste Woche wieder. Vorher ist da zu, wegen der Feiertage. In den Fingern habe ich überhaupt keine Kraft. Es dauert wohl noch lange, bis Arm, Hand und Finger wieder das tun, was mein Hirn von ihnen will.

Donnerstag, 1. Januar 2009

Prost Neujahr! Gute Vorsätze? Na klar, zwei Gipsverbände mindestens! Na, ich werde schon aufpassen dieses Jahr!

Montag, 5. Januar 2009

Heute war ich das erste Mal ohne Gipsverband zur Physiotherapie. Noch neun Mal. Jetzt bin ich den Gips endlich los und habe schon den nächsten Grund zum Quengeln! Ich will meinen Arm so gerne wieder ganz ausstrecken können. Aber es ist, als wäre eine Blockade im Gelenk. Es funktioniert einfach nicht! Ich hoffe, dass das mit Physio wieder wird ...