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Ich dachte, wir sterben english
Die Unfallopfer Rachel Greenwood (links) und Siobhan Halligan auf dem Weg der Besserung. Rachel Greenwood darf für acht Wochen das Bett nicht verlassen.
 

Es war ein Samstagmorgen im August 2005 in einem Ort in Rochdale, England. Rachel Greenwood (33) und Siobhan Halligan (37) waren beim Joggen, als ein Auto von der Straße abkam, auf den Gehweg raste und die zwei Frauen gegen eine Wand schleuderte. "I dachte, wir sterben", sagte die ältere der beiden.

Sie sahen, wie die 18-jährige Fahrerin die Kontrolle über ihren Opel Corsa verlor. "Das Auto schleuderte über die Straße auf uns zu. Ich dachte immer, dass ich in einer solchen Situation ausweichen könnte, aber ich konnte nicht", erzählt Rachel Greenwood. Als sie am Boden lag, befürchtete sie, dass sie gelähmt sein könnte: "Ich konnte mich nach dem Unfall nicht bewegen, ich hatte einen Schock."

Siobhan Halligan, die Mutter zweier Kinder, sagt: "Eine Krankenschwester kam auf ihrem Weg zur Arbeit vorbei und rief meinen Mann für mich an. Ich wusste nicht, was passiert war, oder ob ich am Straßenrand sterben würde." Ihr Ehemann James erzählt: "Als ich eintraf, erwartete mich eine Szene wie nach einem Attentat. Zwei Frauen lagen auf dem Boden. Ich könnte sehen, dass Rachel schwere Knochenbrüche an beiden Beinen hatte und meine Frau lag bewegungslos da. Ein Sanitäter war bei Rachel. Ich hielt die Hand meiner Frau und versuchte, sie wach zu halten."

Das Mädchen, das das Auto fuhr, wurde mit einem Schleudertrauma und einem Schock ins Krankenhaus eingeliefert. Die zwei Frauen wurden in andere Krankenhäuser gebracht. Siobhan Halligan hatte eine Verletzung am Fuß und wurde wegen Schnittwunden im Gesicht behandelt. Sie konnte an Krücken und mit einem Gipsverband am Bein noch am selben Tag das Krankenhaus verlassen. Ihre Freundin Rachel wurde beim Unfall schwerer verletzt. Beide Beine waren gebrochen, das linke an vier Stellen, während das rechte eine offene Fraktur hatte. Schulter und Becken waren an zwei Stellen gebrochen, zudem das Schlüsselbein. Einer der Beckenbrüche war nahe am linken Hüftgelenk. "Ich hatte so große Schmerzen, ich könnte gar nicht laut genug schreien", beschreibt sie ihren Zustand direkt nach dem Unfall. Am selben Tag wurden ihre Beine in einer 5-stündigen Operation gerichtet, vier Tage später folge die Operation an ihrer Schulter.

"Ich hatte mehrere Panikanfälle seit dem Unfall und es tut sehr weh, wenn mein Bein zum Waschen bewegt wird", erzählt Rachel Greenwood, die mindestens für acht Wochen das Bett nicht verlassen darf. Sie ist Lehrerin in einer Grundschule. "Ich sollte eine neue Schulklasse übernehmen, aber es wird mindestens noch ein halbes Jahr dauern, bis ich wieder arbeiten kann. Ich hoffe, dass ich mich gut erhole und wieder laufen gehen kann." Beide Frauen sind Mitglieder eines Leichtathletikvereins. Siobhan Halligan nahm 2003 am London Marathon teil.