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Beata 21. Oktober 2014
Ich nahm an einem Kletterkurs vom Alpenverein auf der griechischen Insel Kalymnos teil. Die Kursleiterin war mit 2 Seilschaften ziemlich überfordert und ich sollte einen Vorstieg auf einer 5+ Route machen, obwohl ich noch nie in dieser Schwieriegkeitsstufe einen Vorstieg im Fels gemacht hatte. In der Halle schon, im Fels noch nicht.

Bis zum vorletzen Hacken ging alles gut, doch dann kam die Schlüsselstelle der Route: Sehr kleine Leisten zum Stehen und eine kleine Leiste zum Halten für die rechte Hand. Der erste Einhängeversuch vom Seil in die Expressschlinge hat nicht geklappt, ich musste Seil nachziehen. Beim zweiten Versuch merkte ich plötzlich, wie mir die kleine Leiste rechts entglitt. Ich registrierte, dass ich stürzte und stieß mich vom Fels ab. Dann kam ein Blackout. Ich kam wieder zu Bewusstsein, als ich mit dem linken Fuß am Fels aufprallte. Es war ein 6 Meter Pendelsturz ins Seil.

Die Behandlung im griechischen Krankenhaus beschränkte sich auf eine schlechte Röntgenaufnahmne ohne Diagnose und eine Gipsschiene. Zu Hause erfahre ich, dass mein Sprungbein (Talus) gebrochen ist. Zum Glück ist der Bruch nicht verschoben. Das bedeutet 6 Wochen Liegegips und Hochlagern, um die Durchblutung zu verbessern. 3 wochen davon habe ich schon hinter mir. Es ist sehr frustrierend. Vor allem die Bewegung als 3 Beiner macht mir zu schaffen. Ich darf den Fuß nicht belasten. Ziemlich lustig, wenn man bedenkt, dass ich auf Kalymnos mit dem gebrochenen Fuß allein vom Berg runter gegangen bin. Allerdings mit Wanderstöcken. Ohne die hätte ich es nie geschafft.