Die 18-jährige Lucy-Anne Brookes aus Borehamwood, einem Ort 30km nördlich von London, nahm am Schönheitswettbewerb Miss Hertfordshire im Juni 2005 trotz eines Gipsverbands und Krücken teil.

Zwei Wochen zuvor hatte sie einen Autounfall, bei dem ihr rechtes Knie verletzt wurde. Sie ging aber nicht zu einem Arzt. Wenige Tage vor der Misswahl stürzte sie in der Dusche. Sie wurde sofort ins Krankenhaus gebracht. Aufgrund des Röntgenbilds konnten die Ärzte jedoch die Ursache ihres geschwollenen Knies nicht sicher feststellen, daher entschieden sie, das Knie vorsichtshalber ruhig zu stellen. Man legte ihr einen Gipstutor an, der ihr Bein umfasste, aber ihren Fuß frei ließ. Zudem musste sie an Krücken gehen.

Die junge Dame war fest entschlossen, mit Gips nicht am Schönheitswettbewerb teilzunehmen. Aber die Organisatoren konnten sie noch dazu bringen, dass sie ihre Meinung änderte. Die meiste Zeit des Wettbewerbs konnte sie den Verband unter langen Kleidern und Röcken verstecken, aber auch auf der Bühne brauchte sie ihre Krücken. Sie nahm an den Runden mit Freizeit- und Abendgarderobe teil, hatte ein kurzes Interview, aber ihr blieben das Laufsteglaufen und Tanzabschnitte erspart.

Schließlich belegte der Teenager mit Handicap den dritten Platz hinter der 21-jährigen Rachel Roper, die Miss Hertfordshire 2005 wurde, und der 22-jährigen Lara Olu. "Ich war zuversichtlich, weil ich tanze, Schauspielerei mache, und auch gut reden kann, aber mit meinem Gipsbein hatte ich nicht erwartet, überhaupt Dritte zu werden", sagte Lucy-Anne. "Ich war ein bisschen besorgt, dass die Leute denken würden, es sei eine Mitleids-Entscheidung. Aber ich glaube nicht, dass es so war. Ich bin wirklich froh."

Drei Tage danach musste die Blondine wieder ins Krankenhaus, um in einer Schlüsselloch-Operation ihr Knie endoskopisch untersuchen zu lassen. Aber sie hatte bereits den nächsten Wettbewerb im Kopf, zu dem sie als Dritte qualifiziert war: die Endrunde zur Miss Essex 2005. Bis dann war sie sich sicher, ist sie wieder auf ihren Füßen.